Das Bild zeigt ein Gruppenfoto der Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Bremen, aufgenommen in Zusammenarbeit mit PrideMerch.de, einem Projekt des Teams Behinderte* von Queer Cities. In der Mitte hält Thorsten Höller, gekleidet in einem gelben Pullover mit der Aufschrift „Adventure“, eine Kiste mit Materialien, die das Logo von „Queer Cities“ trägt. Die Gruppe besteht aus sieben Personen, die in einem freundlichen und offenen Umfeld stehen. Im Hintergrund ist ein großes rotes AIDS-Schleifen-Symbol an der Wand zu erkennen, das das Engagement für Aufklärung und Unterstützung symbolisiert.

Aids-Hilfe Bremen e. V. unterstützt „PrideMerch By Team Behinderte“

„PrideMerch.de – By Team Behinderte“, ein inklusives Arbeitsangebot für queere Behinderte mit Regenbogenbezug

„PrideMerch.de By Team Behinderte” (bis Dezember 2022 „TH Regenbogen Werkstatt“ genannt) ist ein neuer inklusiver Ansatz des Queer Cities e. V. (QC) für queere Menschen mit Behinderung, die auch im Regenbogen-Kontext arbeiten möchten. Vergangenen Dienstag stellte Thorsten Höller (46), noch Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt „Elbe-Weser-Welten“ und Ideengeber des QC-Projekts, das neue „PrideMerch.de By Team Behinderte“-Konzept dem Aids-Hilfe-Bremen-Team vor und erntete durchweg positive Resonanz.

„Die AIDS-Hilfe Bremen e. V. unterstützt daher die Bemühungen des Vereins „Queer Cities e. V.”, behinderten Menschen aus der LGBTQI*-Community einen Raum zu schaffen, wo sie selbstbestimmt und selbstbewusst arbeiten können”, so Mario Carlo Stara-Flohr, Pressesprecher der AIDS-Hilfe Bremen e. V.

Wie kam es zur „PrideMerch.de By Team Behinderte“-Idee?

Die Idee zu „PrideMerch.de“ entstand durch Zufall im Juli nach dem Bremerhavener CSD, bei dem das Orga-Team zwar an den Kauf von CSD-Merch-Artikeln denkt, diese aber durch zu viele Aufgaben nicht auf seiner ersten CSD-Demo anbieten kann.

„Ich kann’s doch für die Bremerhavener verschicken, dann können die weiterarbeiten und einen besseren CSD organisieren, und ich habe etwas zu tun“, schlägt Höller, der auch Gründer des Team Behinderte im CSD Bremen + Bremerhaven e. V. ist, vor. Damit legt Höller erneut den ersten Stein für das neue Projekt für queere Behinderte; dieses Mal im Queer Cities e. V., in dem er nicht nur Gründungsmitglied ist, sondern auch einen Praktikumsplatz über seine Behindertenwerkstatt für sich selbst initiiert hat, um beim Aufbau des anderen Vereinsprojekts, der „Bremer Spendenstation für Ukraine-Geflüchtete“, zu helfen.

Welchen Vorteil bietet die Zusammenarbeit mit der „PrideMerch.de By Team Behinderte“?

Die CSD-Teams, ob in Bremen, Bremerhaven, Nordenham oder anderswo, haben immer wieder das gleiche Problem. Je näher deren CSD-Termine rücken, umso mehr Aufgaben müssen bewältigt werden und umso weniger Zeit bleibt. Gleichzeitig wollen aber immer mehr Menschen Merch-Artikel für den CSD erwerben. Große CSDs, die seit Jahren stattfinden, setzen in der Regel privatwirtschaftliche Lösungen mit Online-Shops ein.

Für kleine und neue CSDs ist der Aufwand, neue CSD-Merch-Artikel zu entwickeln und online zu vertreiben, sehr groß. „Wir können uns gegenseitig helfen“, stellt Höller motiviert fest, und weiter: „Wir entwickeln Merch für die, also haben die weniger Arbeit.“ Und wenn was in Bremerhaven gut verkauft wird, bieten wir es auch in Bremen an. Ich weiß doch, wovon ich viel verschicke. „Und was für CSDs geht, geht auch für andere, wie die Aids-Hilfe Bremen e. V. oder queerhandicap e. V., denn die unterstützen uns ja auch.“

Höller behält sogar noch mehr Recht, denn die Zeitspanne, in der die Nachfrage nach den jeweiligen CSD-Merch-Artikeln steigt, ist auf wenige Wochen vor und nach dem jeweiligen CSD-Termin begrenzt. Jedoch hat das „PrideMerch.de“-Team im Testbetrieb des Pride-Online-Shops festgestellt, dass Mitnahmeeffekte entstehen.

Auch wenn der CSD Bremerhaven knappe 2 Monate vor dem CSD in Bremen stattfindet und die Nachfrage nach Bremerhaven-Regenbogenbändchen komplett erliegt, erleben die Bremerhaven-Artikel durch den CSD Bremen eine zusätzliche Nachfrage. Denn beide Artikel werden im gleichen Shop angeboten und ein „Ach, in Bremerhaven war ich auch“-Gedanke führt zum gewünschten Mitnahmeeffekt, von dem alle gemeinnützigen Organisationen nur profitieren.

Die Zusammenarbeit, wie funktioniert das genau?

„PrideMerch.de By Team Behinderte“ kümmert sich um die Merch-Artikel für Partnerorganisationen von der Entwicklung, Herstellung, Beschaffung über die Mengen und Bevorratung bis hin zum Verkauf, Versand oder zur Verteilung. Ob in ihrem Pride-Merch-Online-Shop, an ihrem Standort in der Spendenstation oder mit Drittpartnern vor Ort, wie zum Beispiel Go Bäng! in Bremen.

Diese Arbeiten möchte das Team um Thorsten Höller den Regenbogenorganisationen abnehmen. Lediglich die Freigabe der entwickelten Motive muss die jeweilige Organisation noch selbst vornehmen, damit die Artikel produziert werden können.

Das wirtschaftliche Risiko für die Produkte trägt die „PrideMerch.de By Team Behinderte“ und verhält sich wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen, nur eben gemeinnützig und mildtätig. Dabei gehen 10 % des Verkaufserlöses der Artikel in Form von Lizenzgebühren an die jeweilige Organisation und 90 % des Umsatzes werden zur Finanzierung der Produktions- und Versandkosten genutzt und zum Aufbau des Inklusions-Regenbogen-Shops bzw. für weitere Projekte für LGBTIQ*-Behinderte.

Die Integration des „PrideMerch.de By Team Behinderte“ in einen lebenden Verein

PrideMerch.de ist ein Projekt des Team Behinderte und wird gemeinsam entwickelt von Menschen mit und ohne Behinderung. Neben wirtschaftlichen Basics muss es nicht nur Inklusion versprechen, sondern auch liefern.

„Hier kann ich meinen Arbeitsplatz gestalten, in der Werkstatt ist jeder Handgriff fest vorgeschrieben“, und Höller weiter: „Und wenn noch mehr Organisationen bei uns mitmachen, dann können noch viel mehr queere Behinderte für den Regenbogen arbeiten und nicht nur Metall verbiegen, sortieren oder etwas putzen, wir sind behindert und nicht einfach dumm.“

So hat das Team Behinderte die folgenden 4 Grundsätze/Ziele für ihr Projekt als zwingend zu erreichen beschlossen:

  1. PrideMerch.de By Team Behinderte ist ein Projekt, welches Arbeitsplätze für queere Behinderte schafft.
  2. PrideMerch.de By Team Behinderte schafft Arbeit für behinderte Menschen, die mit Regenbogenbezug arbeiten wollen.
  3. PrideMerch.de By Team Behinderte ist Bestandteil eines lebenden Vereins und ist auch in die Arbeit der Bremer Spendenstation integriert. Menschen, die sich in der Bremer Spendenstation engagieren, kommen an dem Thema Behinderung nicht vorbei. Ganz im Gegenteil, eine Zusammenarbeit ist absolut erforderlich.
  4. PrideMerch.de By Team Behinderte nimmt an sämtlichen Aktivitäten des Vereins teil. Wer beim Team LGBTIQ*-Städtepartnerschaft zum CSD Danzig oder Stettin mitfahren möchte, wird mit Thorsten Höller fahren.

Was hat Thorsten Höller bisher gemacht?

Thorsten Höller hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er Vereine inklusiver macht. Denn ihm verdankt der CSD Bremen + Bremerhaven e. V. nicht nur das Team Behinderte. Auch der BSAG-Bus, der jedes Jahr hinter dem CSD Bremen herfährt, damit Menschen mit Behinderungen jederzeit einsteigen können und vom CSD nicht zurückgelassen werden, geht auf das Erfolgskonto Höllers.

Thorsten Höller hat seit 2017 das CSD-Bremen-Team bei wirklich jedem Orga-Treffen an zwei Dinge erinnert:

  1. Der CSD muss auch was für uns Behinderte machen!
  2. Wir müssen auch was in Bremerhaven machen!

Höllers Superkraft ist die unerschöpfliche Ausdauer und Geduld. Zum Glück 😊

Der Queer Cities e. V. ist als gemeinnütziger Verein auf Spenden angewiesen, um unsere wichtigen Projekte zu erfüllen.

Wenn du unsere Arbeit unterstützen möchtest, nutze gerne dieses Spendenformular, um uns zu helfen.

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